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Tief bewegte Juden und Palästinenser geben Kriegsflüchtlingen ein neues Zuhause

Jüdische und Palästinensische Gemeinden sorgen Hand in Hand für Wohnraum für etwa 20 Flüchtlinge in Hannover

Der Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und die Palästinensische Gemeinde Hannover beteiligen sich aktiv an den Hilfsmaßnahmen für die erwarteten Flüchtlinge aus der Ukraine und möchten schutzsuchenden Kindern, Frauen und Männern in ein sicheres Zuhause begleiten. Sie stellen der Stadt Hannover in einem bundesweit einmaligen Projekt das ehemalige Pflegeheim Holderbusch in Isernhagen als Unterkunft für 20 Flüchtlinge zur Verfügung.

Das bestätigten Michael Fürst, Präsident des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, und Dr. Yazid Shammout, Vorstand der Palästinensische Gemeinde Hannover. Beide sind zusammen bereits für ihre gemeinsame Arbeit als Träger des Preises für Demokratie und Toleranz des Bundesinnenministeriums ausgezeichnet worden und knüpfen mit dem Projekt daran an.

„Wir sind erschüttert von den Ereignissen in der Urkaine. Das Schicksal der Menschen vor Ort und derjenigen, die sich auf der Flucht aus ihrem umkämpften Heimatland befinden, bewegt uns zutiefst“, schreiben Fürst und Shammout in einem Brief an Ministerpräsident Stephan Weil. Und weiter: „Juden und Palästinenser in Deutschland sehen es als ihre gemeinsame Pflicht an, den Menschen zu helfen.“

Vor allen Dingen Menschen, die ihre ukrainische Heimat aus Angst vor der unerträglichen Gewalt verlassen mussten, stehen im Fokus von Dr. Yazid Shammout und Michael Fürst. So stellt Shammout, der zugleich Geschäftsführer der DANA Senioreneinrichtungen GmbH in Hannover ist, das derzeit nicht genutzte Pflegeheim Am Holderbusch in Isernhaben zur Verfügung. „In dem großen einst zu einem Pflegeheim umgebauten Einfamilienhaus finden 20 Menschen Platz“, sagte er zuversichtlich. Es gebe sogar einen schönen Garten, in dem Kinder spielen und so ihre traumatischen Kriegserlebnisse verarbeiten könnten. Shammout und Fürst: „Wir werden den Garten mit schönen Spielgeräten ausstatten.“

Mitglieder der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und der Palästinensischen Gemeinde Hannover werden dort die Wohnungen für die Flüchtlinge schön herrichten – dazu gehören neben dem Garten auch eine vollausgestattete Großküche und mehrere Sanitärbereiche. So solle für die von den kriegerischen Auseinandersetzungen geplagten Menschen aus der Ukraine zumindest ein bisschen Geborgenheit geschaffen werden.

Dr. Yazid Shammout und Michael Fürst hoffen, dass die gemeinsame Hilfe der jüdischen und palästinensischen Gemeinden als Signal vor allem von ukrainischen und russischen Mitbürgern verstanden wird, dass auch bei noch so großen unterschiedlichen Standpunkten ein aufeinander Zugehen und ein Miteinander möglich sind. Genau für diese Auffassung und dieses Vorleben in Deutschland sind Shammout und Fürst vom Bundesinnenminister ausgezeichnet worden.

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